Strategie-Ticker
Auch unabhängig von Projekten, die wir begleiten dürfen, entstehen zahlreiche strategische Ideen. Aus einigen werden unsere Strategie-Impulse, aus den anderen die folgenden Vorschläge.
+++ 18.11.2024 +++ Mobilität +++ Ländliche Gebiete sind heute vom Öffentlichen Nahverkehr weitgehend abgeschnitten: Einzelne Busse lediglich in den Morgen- und Abendstunden und aufgegebene Bahnhöfe machen das Auto zur einzigen Alternative. Eine Verkehrswende sieht anders aus. Bahnstrecken wieder in Betrieb zu nehmen, ist jedoch teuer und erfordert vielfach einen (fast) kompletten Neubau der Strecken sowie die Anschaffung von Zügen.
Unser Vorschlag: Wir übernehmen das „O-Bahn“-System der australischen Stadt Adelaide, das dort seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich im Einsatz ist. Es basiert auf einer Entwicklung von Daimler-Benz aus den Siebzigern und würde bei uns folgendermaßen aussehen:
Busse (herkömmlich oder mit E-Antrieb) fahren auf ehemaligen Eisenbahnstrecken.
Oberleitungen und Schienen sind nicht notwendig und werden entfernt. Die Metalle können recycelt und neu verwendet werden.
Die Trasse wird mit schmalen Betonstreifen versehen, auf denen die Busreifen rollen. Links und rechts erhält sie eine senkrechte Begrenzung, die als Führung für die Busse dient. Die Fahrer müssen nur noch Gas geben und bremsen.
Die Busse nutzen Ein- und Ausfahrpunkte und können ansonsten auch im normalen Verkehr fahren.
Die Vorteile sind offensichtlich:
Auf den O-Bahn-Strecken gibt es keine Verkehrshindernisse.
Bereits vorhandene Bahntrassen können genutzt werden.
Das System ist flexibel und erfordert keine teuren und schweren Züge.
Vorhandene Busse können mit der erforderlichen Technik ausgestattet werden.
Insgesamt eine gegenüber Zügen deutlich preiswertere Lösung, die sich zudem in Australien bereits im praktischen Einsatz bewährt.
+++ 14.11.2024 +++ Volksabstimmungen und Wahlzettel +++ Die Unzufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland nimmt laut einer aktuellen Umfrage zu. Das könnte daran liegen, dass die meisten Menschen nicht wissen, wie es ohne Demokratie wäre. Wir sind verwöhnt. Dennoch – es wäre ein guter Gedanke, wenn wir nicht immer vier Jahre warten müssten, um mitentscheiden zu können. Die Schweiz macht es vor. Zu wichtigen Themen, die viele Menschen im Land betreffen, gibt es dort Volksabstimmungen. Das wäre auch ein gutes Instrument für Deutschland. Eine weitere Möglichkeit: Die Wahlzettel bei der Bundestagswahl bekommen eine Spalte „Ich bin mit keiner Partei einverstanden“. So können Menschen ihren Protest gegen die aktuelle Politik einbringen, ohne dafür eine bestimmte Partei wählen zu müssen. Wichtig wären außerdem regelmäßige Informationen in den (Sozialen) Medien, was Demokratie bedeutet.
+++ 08.11.2024 +++ Europa muss jetzt erwachsen werden, und Deutschland könnte dabei eine Vorreiterrolle übernehmen. Von den USA unter Donald Trump ist keine Unterstützung mehr zu erwarten; neue Prioritäten sind schnell erforderlich.
Wichtig ist eine Änderung der Sicht- und Denkweise: Das Wohlergehen der Wirtschaft hängt nicht zwangsläufig an permanentem Wachstum und dem Festhalten an traditionellen (Industrie-)Strukturen. Wichtig ist die Bereitschaft zur Veränderung. Deutschland sollte sich strategisch auf die Maßnahmen und Projekte konzentrieren, die für das Gedeihen von Gesellschaft und Wirtschaft den größten Hebel haben. Dafür sollten wir uns auch auf unsere Stärken besinnen, nämlich die Entwicklungs- und Innovationsfähigkeit, die uns über Jahrzehnte erfolgreich gemacht hat.
Im Mittelpunkt könnte die Konzentration auf Technologien zu Energieerzeugung und Kreislaufwirtschaft stehen. Sie müsste begleitet werden von der Entwicklung einer „schlanken“ Verwaltung (inkl. Bürokratieabbau) sowie einer neuen Mobilitätslösung, die nicht einfach 1:1 auf den Ersatz von Verbrennern durch E-Fahrzeuge setzt.
Hierdurch könnte ein Fertigungs- und Produktportfolio entstehen, das international neue Absatzmärkte erschließt. Entfallende Arbeitsplätze könnten im Rahmen dieses Strukturwandels aufgefangen werden; gleichzeitig würde der demografischen Entwicklung Rechnung getragen.
+++ 25.10.2024 +++ „Bio“-Lebensmittel werden das neue „Normal“ und nicht mehr als „Bio“ gekennzeichnet. Alle Lebensmittel, die nicht „Bio“ entsprechen, müssen (auffällig) als solche gekennzeichnet werden. Die Kennzeichnung umfasst eine Information über alle Inhaltsstoffe, Behandlungsstoffe und Verarbeitungsprozesse, die nicht „Bio“ entsprechen. Dazu gehören auch verwendete Pestizide oder Herbizide. Die Umsatzsteuer für „Bio“-Lebensmittel wird gesenkt.
Vorteile: Ernährung wird gesünder. Gesundheitskosten sinken.
+++ 10.01.2024 +++ In Bremerhaven Einführung eines maritimen Farbkonzepts für die Gebäude an den Hauptstraßen in die Stadt, um das Motto „Seestadt“ zu unterstreichen. Öffentliche Förderung entsprechender Umsetzungen.
+++ 10.06.2021 +++ Entwickeln eines „Nachhaltigkeits-Labels“ für alle Produkte. Ähnlich dem „Nutriscore“ werden alle Produkte mit einem Label versehen, das in fünf Kategorien leicht verständlich den Grad der Nachhaltigkeit des Produktes erkennen lässt.
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