7-2017 - Ein Hoch auf die Profis - oder der Umgang mit guten Ideen
Wiebke Brüssel
März 2017
Nach zwei Kolumnen zum Thema „Digitalisierung“ unterbreche ich das Programm mal für ein anderes Thema. Aber immerhin kam die Idee dazu bei einer Digitalisierungs-Veranstaltung: Im Februar waren wir vom Strategiebüro zu Gast bei der Kundenveranstaltung eines Rechenzentrums. Nach dem sehr inspirierenden Vortrag – er wurde von einem Unternehmer gehalten – kamen wir mit dem Redner ins Gespräch.
Er erzählte uns von seinem Führungsstil. Und er berichtete, dass er immer sehr viele neue Ideen habe, um sein Unternehmen weiter voranzubringen. Das ist ja grundsätzlich eine schöne Sache.
Nun kennen wir selbst auch Manager, auf die das zutrifft. Sie werfen ihre Ideen dem Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu, diese stürzen sich mit Feuereifer darauf und arbeiten an der Umsetzung – die Ideen kommen ja schließlich von ganz oben. Jetzt kann aber Folgendes passieren: Es geht etwas schief, es zeigt es sich, dass eine Idee nicht ohne weiteres realisierbar ist, oder es kommt schon wenige Tage später eine neue Idee, die dann noch wichtiger ist als das, woran bereits gearbeitet wird. Es traut sich aber keiner aus dem Team, dies beim Manager direkt anzusprechen. Insgesamt kann so viel Aufwand entstehen, der schlimmstenfalls zu gar nichts führt. Und das passiert gar nicht so selten.
Der Unternehmer von der Veranstaltung macht das anders. Ihm ist klar, dass er sein Team mit seinen vielen Ideen nicht überfordern darf und klares, regelmäßiges Feedback erforderlich ist. Deshalb sucht er sich passende Dienstleister, die dann gemeinsam mit ihm die Ideen prüfen und im Team umsetzen.
Als Dienstleisterin finde ich das bemerkenswert und meine, dass diese Vorgehensweise viele Vorteile hat, die gar nicht oft genug geteilt werden können. Schließlich profitieren alle davon:
Die ideenreichen Führungskräfte, weil ihre Ideen nicht mangels Kapazität in der berühmten Schublade landen.
Die Ideen selbst, weil sie tatsächlich umgesetzt werden und weil Fachleute die Umsetzung begleiten.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, weil sie ihre eigentlichen Aufgaben erfüllen können und sich nicht zusätzlich mit Ad-hoc-Maßnahmen beschäftigen müssen.
Und natürlich auch die Dienstleister, weil sie ihr Profi-Wissen zum Wohl des Unternehmens einbringen können.
Und auch wirtschaftlich betrachtet macht es Sinn: Dienstleister können Ideen meistens viel schneller und effizienter umsetzen, weil es ihr Tagesgeschäft ist. Der Auftraggeber spart Zeit und Energie und damit auch Geld. Gute Ideen werden tatsächlich umgesetzt oder Fehlinvestitionen vermieden. Und so entstehen für das Unternehmen insgesamt so große wirtschaftliche Vorteile, dass sich der Einsatz für die Dienstleister mehr als rentiert. Eine klassische Win-Win-Situation für alle.
Dennoch sind viele Unternehmerinnen und Unternehmer zögerlich, Dienstleister zu beauftragen. Wenn Sie auch dazu gehören: Was hält Sie davon ab, dem oben genannten Redner folgen? Sein Unternehmen ist mit dieser Strategie erfolgreich, und das können Sie auch sein.
Redaktionelle Hinweise
Über die Autorin
Wiebke Brüssel ist Geschäftsführende Gesellschafterin des Strategiebüro Nord.
Das Strategiebüro Nord arbeitet für Unternehmen und Organisationen im privaten, sozialen und öffentlichen Bereich, für Gründer und für Firmen am Anfang ihrer Entwicklung.
Dabei geht es um individuelle Fragestellungen, die sich oft aus den Trends unserer Zeit ergeben. Hierfür entwickeln wir lösungsoffen und teamorientiert strategische Konzepte, die langfristig den Erfolg sichern.
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