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5-2017 - Für unsere Umwelt: Ein Netz aus "GreenSpots"!

Dr. Heiko H. Stutzke

Februar 2017

Wir haben uns die Welt wahrhaftig bequem eingerichtet. Unsere Transportwege und -systeme sind so gut ausgebaut, dass wir die meisten Orte der Welt in wenig mehr als 24 Stunden erreichen können. Darüber kommen auch die Dinge zu uns, die wir täglich zu Hause oder in der Firma benötigen und einfach (zum Beispiel über das Internet) bestellen, ohne den aktuellen Ort unserer Aktivitäten verlassen zu müssen.

 

Wenn man sich unseren Planeten von oben ansieht, stellt man schnell fest, dass er inzwischen mit einem nahezu unüberschaubaren Geflecht von Straßen und Wegen durchzogen ist, die selbst entfernteste Orte miteinander verbinden. Forscher der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) stellten im Jahr 2016 in einer Studie fest, dass die vom Menschen angelegten Verkehrswege die Landfläche des Planeten in mehr als 600.00 Fragmente unterteilen, von denen viele weniger als 1 km2 groß sind. Es zeigte sich, dass in der Nähe von Straßen und Wegen die biologische Vielfalt abnimmt und die natürlichen Wander- bzw. Ausbreitungspfade von Tieren und Pflanzen unterbrochen werden. Zudem sind bisher naturbelassene Gebiete leichter erreichbar und damit ebenfalls gefährdet.[1]

 

Der „Naturverbrauch“ hat ökonomisch keinen Preis, sondern ist - vermeintlich - frei verfügbar. Dieser Trugschluss erklärt sich dadurch, dass die Auswirkungen unserer Eingriffe sich häufig erst später zeigen. Ein gutes Beispiel hierfür sind Flussbegradigungen, durch die Auen und Überflutungsgebiete verschwinden, dann in der Folge Hochwässer höher auflaufen und teils verheerende Schäden mit enormen Kosten verursachen.

 

Wir verfügen heute aber auch über zahlreiche Möglichkeiten, nachhaltig mit unseren Ressourcen umzugehen und sogar vorhandene Umweltschäden in gewissen Grenzen wieder zu beheben. Das ist jedoch nicht umsonst zu haben, und es setzt ein viel breiteres Bewusstsein voraus, dass wir nicht allein auf der Welt sind und die Generationen nach uns ebenfalls eine lebenswerte, intakte Umwelt haben wollen.

 

Die oben genannte Studie zeichnet ein beeindruckendes Bild darüber, wie stark wir uns auf dem Planeten ausgebreitet haben. Wir haben überlegt, wie wir unserer natürlichen Umwelt wieder zu mehr „Geschlossenheit“ verhelfen können.

 

Wie wäre es, das Konzept des “Wegenetzes“ auf den Naturschutz zu übertragen?

 

  • Die Idee ist, vorhandene natürliche oder naturnahe Gebiete durch Korridore miteinander zu „vernetzen“ und so einen aktiven Austausch von Pflanzen und Tieren zu ermöglichen. Auf diesem Wege kann der Erhalt der Artenvielfalt unterstützt werden, und Populationen werden robuster.

  • Vielleicht gelingt es uns ja, dabei Parks und Gartenanlagen, die Randbereiche von Feldern oder die Ufer von Gewässern einzubeziehen. Selbst ungenutzte Bereiche von Firmengeländen könnten hilfreich sein. Und es geht auch nicht darum, diese komplett sich selbst zu überlassen, sondern lediglich Bedingungen zu schaffen oder zu begünstigen, damit intakte Korridore für die Natur entstehen.

 

Das sollte mit überschaubarem Aufwand möglich sein. Wir nennen dieses Netzwerk „GreenSpots“.

 

Ansätze dazu gibt es ja bereits. Ohne ein Umdenken kommen wir aber nicht wirklich weiter.

 

Senden Sie uns Ihre Meinung zu diesem Thema in einer Mail an greenspots@outlook.de und sagen Sie uns, was Sie von unserer Idee halten.

 

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[1]   Die Studie erschien im Dezember 2016 im Magazin „Science“. Siehe auch www.roadless.online.

 

Redaktionelle Hinweise

 

Über den Autor

 

Dr. Heiko H. Stutzke ist Geschäftsführender Gesellschafter des Strategiebüro Nord.

 

Das Strategiebüro Nord arbeitet für Unternehmen und Organisationen im privaten, sozialen und öffentlichen Bereich, für Gründer und für Firmen am Anfang ihrer Entwicklung.

 

Dabei geht es um individuelle Fragestellungen, die sich oft aus den Trends unserer Zeit ergeben. Hierfür entwickeln wir lösungsoffen und teamorientiert strategische Konzepte, die langfristig den Erfolg sichern.

 

 

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