13-2018 - Nachhaltig rechnet sich
Wiebke Brüssel
Juli 2018
Keine Frage, es gibt immer mehr Bereiche, in denen „Weiter so“ nicht mehr funktioniert. Bei der Nachhaltigkeit unseres Handelns sollte sich wirklich schnell etwas ändern. Das betrifft uns als Privatmenschen, aber auch als Unternehmerinnen und Unternehmer. Aber geht das – nachhaltig und umweltfreundlich arbeiten und dabei wirtschaftlich sein?
Es gibt Unternehmen, die das tatsächlich schaffen und so beweisen, dass sich Nachhaltigkeit rechnen kann. Im Juni hatten wir das Glück, bei einer Veranstaltung in einer solchen Firma zu Gast zu sein: im Atlantic Hotel Sail City in Bremerhaven.
Dieses Hotel ist nicht nur in der eigenen Branche ein Vorbild. Das Team hat es geschafft, das Thema „Nachhaltigkeit“ gemeinsam anzupacken und daraus einen wirtschaftlichen Erfolg zu machen.
Einige Beispiele sind: ökologische Reinigungsverfahren, Minimierung von Abfall in allen Bereichen (die „Resteessen“ werden bestimmt bald zum Kult), Einkauf bei regionalen Anbietern, ein nachhaltiges Energiekonzept und mitarbeiterfreundliche Arbeitsmodelle. Ich könnte noch mehr aufzählen, und bestimmt wird das Team in Zukunft noch viele Ideen erarbeiten und umsetzen.
Was hat dieses Hotel, das andere Unternehmen (noch) nicht haben? Unter anderem haben Management und Team
eine starke Vision, möglichst viele Prozesse nachhaltig und umweltfreundlich zu gestalten,
die Freiheit, Änderungen selbständig durchzuführen – auch wenn man Teil einer Unternehmenskette ist,
eine Unternehmenskultur, die Lust auf ständige Weiterentwicklung macht,
ein Forum, in dem alle Angestellten, egal welcher Hierarchie-Ebene, ihre Ideen präsentieren können, und
ein ehrliches Interesse am Wohl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das drückt sich auch in familienfreundlichen Arbeitsmodellen und einem Gesundheitsmanagement aus.
So weit so gut, aber wie können Sie das auf Ihre Branche übertragen? Hier sind einige strategische Tipps:
Denken Sie Ihre Prozesse neu – und prüfen Sie dabei, welche Komponenten oder ganze Prozesse nachhaltig gestaltet werden können. Übrigens: Prozesse regelmäßig zu hinterfragen ist Teil einer guten Strategie.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können und sollen Ideen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit entwickeln. Alle Ideen werden ernst genommen und wenn möglich umgesetzt.
Geben Sie dem „Not-Invented-Here“-Faktor, also der Ablehnung von Ideen, nur weil jemand anders sie hatte, keine Chance.
Beziehen Sie so weit wie möglich das direkte geografische Umfeld ein. Das können zum Beispiel regional ansässige Zulieferer sein. So hält man Lieferzeiten und -wege kurz und unterstützt die heimische Wirtschaft.
Eine Kultur der Offenheit und der Bereitschaft zu Veränderungen hilft dabei enorm. Gibt es die in Ihrem Unternehmen schon?
Vielleicht entdecken Sie dabei völlig neue Geschäftsmodelle oder Möglichkeiten zur Diversifizierung. Der Megatrend „Neo-Ökologie“ hat schon viele dazu inspiriert, neue erfolgreiche Business-Ideen zu entwickeln.
Uns vom Strategiebüro Bremen liegt das Thema „Nachhaltigkeit“ ganz besonders am Herzen. Deshalb freue ich mich darüber, dass es immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer gibt, die sich genauso wie wir der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlen. Also packen wir es gemeinsam an und machen wir die Welt zu einem besseren Ort – und verdienen auch noch Geld damit!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch einen schönen Sommer.
Redaktionelle Hinweise
Über die Autorin
Wiebke Brüssel ist Geschäftsführende Gesellschafterin des Strategiebüro Nord.
Das Strategiebüro Nord arbeitet für Unternehmen und Organisationen im privaten, sozialen und öffentlichen Bereich, für Gründer und für Firmen am Anfang ihrer Entwicklung.
Dabei geht es um individuelle Fragestellungen, die sich oft aus den Trends unserer Zeit ergeben. Hierfür entwickeln wir lösungsoffen und teamorientiert strategische Konzepte, die langfristig den Erfolg sichern.
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Dieser Beitrag wurde auf den Bremer Exxtraseiten veröffentlicht.
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