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1-2023 - Mehr Artenvielfalt geht immer

Wiebke Brüssel

Januar 2023

Im letzten Jahr waren wir im Rahmen einer Veranstaltung der „Partnerschaft Umwelt Unternehmen“ beim Kletterzentrum der Bremer Sektion des Deutschen Alpenvereins. Dort haben die SDG-Nachhaltigkeitsziele einen sehr hohen Stellenwert. Wir waren besonders neugierig auf den Außenbereich, denn auch unser Garten/Firmengelände wird immer mehr zu einem Lebensraum für biologische Vielfalt. Deshalb freuen wir uns über neue Impulse.

 

Das Gelände des Kletterzentrums ist groß. Es gibt Platz für zahlreiche Klassiker eines Naturgartens: Obst- und andere einheimische Bäume und Gehölze, Flächen für Wildblumen und -pflanzen, eine Benjes-Hecke aus Totholz, Hochbeete mit Gemüse und natürlich einen Steingarten mit Alpenpflanzen. Dazu kommt eine Fläche, die Wasser aufnehmen kann, Bienenstöcke eines Imkers, ein Insektenhotel und Nistkästen für Vögel und Fledermäuse. Auf einem angelegten Naturpfad können sich Interessierte informieren.

 

Piktogramm eines Kreises mit Blatt, Blüte und Insekt

 

Auch wenn es inzwischen einige solcher Beispiele in Bremen gibt, die Zahl der Gelände, auf denen sich Pflastersteine und Schotter mit Kirschlorbeer und Lebensbaum abwechseln, ist vermutlich leider immer noch in der Überzahl.

 

Wenn der Außenbereich die Visitenkarte eines Unternehmens ist, zeigen diese Beispiele, dass die Grundstückseigentümer noch keine Gelegenheit hatten, ihr Gelände nachhaltig zu gestalten – oder dass dieser Gedanke in den Unternehmen noch keine Rolle spielt. Potenzielle Kunden, die selbst nachhaltig denken und arbeiten, könnte das abschrecken.

 

Wer das ändern möchte, kann schon mit überschaubaren Mitteln etwas erreichen. Der Nutzen ist unbezahlbar. Ökologisch angelegte Firmengelände

 

  • tragen zur Kühlung der Gegend bei. Selbst bei über 30 Grad ist es auf unserem Gelände deutlich angenehmer. Das hilft auch dem Haus mit seinen Büro- und Wohnräumen.
  • bieten Raum für Lebewesen aller Art. Je mehr solcher Gelände es gibt, desto mehr können sie zwischen den Gärten und Geländen wandern. Es entstehen grüne Brücken.
  • binden CO2, vor allem, wenn wir Bäume und Sträucher ansiedeln und so viel Grün wie möglich wachsen lassen.
  • nehmen Starkregen besser auf als versiegelte Gelände.
  • machen glücklich. Wer aus dem Bürofenster in einen Naturgarten schaut, freut sich einfach.
  • sind pflegeleichter, als man denkt. Es entsteht eine natürliche Balance, vor allem, wenn wir „Unkraut“ mit anderen Augen betrachten.
  • sensibilisieren Besuchende und Mitarbeitende für mehr Ökologie auch in ihrem persönlichen Alltag. Davon haben wir alle etwas.
  • kommen bei Ihren Kunden gut an. Das können wir aus eigener Erfahrung bestätigen (siehe unten).

 

Gibt es Auszubildende, kann aus der Anlage eines Biodiversitäts-Geländes ein Projekt für sie machen. Dazu bietet die Partnerschaft Umwelt Unternehmen gemeinsam mit dem BUND eine Schulung an. Oder wie wäre es mit einem Teambildungs-Projekt, in dem man gemeinsam Teile des Firmengeländes in ein Öko-Paradies verwandelt?

 

Wenn das Budget knapp ist, muss ja auch nicht alles auf einmal sein. Ein guter Plan kann über Jahre das Gelände Stück für Stück umwandeln.

 

Wer einen Einstieg sucht, findet auf dieser Webseite der Partnerschaft Umwelt Unternehmen Tipps vom BUND und eine Liste größerer Unternehmen in Bremen, die bereits ökologische Vielfalt auf ihre Betriebsgelände lassen.

 

Auch wir im Strategiebüro Nord leisten unseren Beitrag. Bei Kauf des Gebäudes war fast überall Rasen, ein schmaler Streifen mit Blumen und natürlich auch reichlich Kirschlorbeer. In jedem Jahr verschwand mehr Rasen, bis nichts mehr übrig war. Beim Kirschlorbeer ging es noch schneller. Versiegelte Flächen gibt es kaum. Was jetzt auf unserem Gelände passiert, haben wir „Initiative Vielfalt“ getauft und berichten darüber auf unserer Webseite.

 

Natürlich haben wir als kleines Unternehmen mit einem 850 m2 großen Gelände nicht dieselben Möglichkeiten wie größere Firmen; doch mit unseren Mitteln haben wir der biologischen Vielfalt das Tor geöffnet. In jedem Jahr siedeln sich mehr neue Pflanzen und Tiere an.

 

Wäre das nicht auch ein schönes Motto für viele andere Firmengelände und Gärten? Jetzt im Frühjahr ist eine gute Zeit zum Planen. Es lohnt sich.

 

 

Redaktionelle Hinweise

 

Über die Autorin

 

Wiebke Brüssel ist Geschäftsführende Gesellschafterin des Strategiebüro Nord.

 

Das Strategiebüro Nord arbeitet für Unternehmen und Organisationen im privaten, sozialen und öffentlichen Bereich, für Gründer und für Firmen am Anfang ihrer Entwicklung.

 

Dabei geht es um individuelle Fragestellungen, die sich oft aus den Trends unserer Zeit ergeben. Hierfür entwickeln wir lösungsoffen und teamorientiert strategische Konzepte, die langfristig den Erfolg sichern.

 

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Dieser Beitrag wurde auf den Bremer Exxtraseiten veröffentlicht.

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