Logo des Strategiebüro Nord mit dem Text "Strategie-Impulse"

1-2016 - Die Blocklanddeponie: Müllberg – oder Rohstoffquelle?

Dr. Heiko H. Stutzke

März 2016

Zum Beitrag „Bremen braucht neuen Müllberg“ im Weser Kurier vom 18. März 2016

 

Keine Frage: Der Müll muss irgendwo bleiben. Aber was ist „Müll“ überhaupt? Laut Duden ist Müll „fester Abfall aus Haushalten, Industriebetrieben“ und anderen Quellen – also etwas, das wir nicht mehr wollen und nicht mehr brauchen können. Etwas, das übrig geblieben ist bei der Produktion und beim Konsum von Produkten.

 

Wir können diesen Müll irgendwo lagern und vergessen. Möglichst weit abseits. Aber: Irgendwann kommt der Moment, an dem es eng wird dort im Abseits. Der Platz reicht nicht mehr. Das ist das aktuelle Schicksal der Blocklanddeponie. Und nun?

 

Piktogramm eines Müllhaufens

 

Umweltressort und Grüne scheinen sich einig zu sein: Ein neuer Standort muss her, für einen neuen Müllberg. Alles klar! Wir können zur Tagesordnung übergehen! Oder doch nicht?

 

Denn eigentlich ist ein neuer Müllberg überhaupt keine Lösung. Mit einer neuen Deponie setzen wir einfach nur woanders fort, was seit 1969 auf der Blocklanddeponie stattfindet: Müll „entsorgen“. Dieser Müll ist aber nicht weg, sondern bleibt (meistens) da, wo wir ihn ablegen. Im schlimmsten Fall macht er sich sogar auf den Weg zurück zu uns, über Grundwasser und Luft. Wollen wir wirklich weitere Millionen Kubikmeter davon an einer anderen Stelle aufhäufen?

 

Betrachten wir das Problem doch einmal strategisch.

 

Die Herausforderung ist: Wir wollen ihn eigentlich nicht, aber der Müll ist nun mal da. Herausforderungen bieten aber immer auch Chancen: Müll ist nämlich eigentlich Rohstoff. Er hat vielleicht nur nicht die stoffliche Zusammensetzung, die wir gebrauchen können. Daraus lässt sich doch etwas machen! Wir haben ja ganz viele kluge Köpfe hier in Bremen – denen fällt bestimmt etwas ein. Viele davon sitzen sogar in unmittelbarer Nähe der Blocklanddeponie, nämlich im Technologiepark der Uni Bremen.

 

Das ist der Plan

 

1 Einrichten des Projektes „Abbau der Blocklanddeponie“ unter Zusammenarbeit von Umweltressort, Politik und Universitäten.

 

2 Auswerten der (hoffentlich vorhandenen) Dokumentationen über das, was auf der Blocklanddeponie liegt.

 

3 Entwickeln geeigneter Recycling-Verfahren für die Wertstoffe auf der Deponie und Schaffen eines Konzeptes für die problematischen Stoffe.

 

4 Einrichten einer Pilotanlage und Testen der gefundenen Lösungen.

 

5 Überführen in den Produktionsbetrieb unter ständiger Begleitung durch Uni-Projekte.

 

Und zuletzt: Vermarkten der gefundenen Verfahren und der neugewonnenen Rohstoffe. Wir sind ja nicht die einzigen, die irgendwann buchstäblich auf ihrem Müll sitzen.

 

Diese Vorgehensweise verknüpft Forschung und Praxis, reduziert den Müllberg, schafft qualifizierte Arbeitsplätze und finanziert sich hoffentlich schon bald selbst durch Lizenzgebühren und Erlöse aus den gewonnenen Rohstoffen.

 

Wir können zum Mond fliegen. Es soll also keiner behaupten, das wäre alles nicht möglich. Und: Wir haben noch fünf bis sieben Jahre Zeit, bis die Blocklanddeponie voll ist. Das sollte reichen. Lasst uns also anfangen!

 

Redaktionelle Hinweise

 

Über den Autor

 

Dr. Heiko H. Stutzke ist Geschäftsführender Gesellschafter des Strategiebüro Nord.

 

Das Strategiebüro Nord arbeitet für Unternehmen und Organisationen im privaten, sozialen und öffentlichen Bereich, für Gründer und für Firmen am Anfang ihrer Entwicklung.

 

Dabei geht es um individuelle Fragestellungen, die sich oft aus den Trends unserer Zeit ergeben. Hierfür entwickeln wir lösungsoffen und teamorientiert strategische Konzepte, die langfristig den Erfolg sichern.

 

Hinweis zur verwendeten Sprache

 

Sprachliche Grundlage für unsere Beiträge ist das amtliche Regelwerk des Rates für deutsche Rechtschreibung. Wir sprechen alle Menschen an.

 

Lobbyregister

 

Das Strategiebüro Nord ist unter der Kontonummer K4126147 im Lobbyregister des Deutschen Bundestages eingetragen.

 

Nutzungsrechte

 

Alle Rechte für unsere Beiträge und die verwendeten Bilder liegen, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, beim Strategiebüro Nord.

 

Wir freuen uns, wenn Sie Beiträge und Bilder für Ihre persönliche (ausschließlich private) Information nutzen, sie zitieren oder verlinken. Wenn Sie unsere Beiträge, Bilder oder andere Inhalte jedoch außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes ganz oder teilweise für gewerbliche oder hoheitliche Zwecke verwenden, in elektronische Medien einstellen oder weitergeben wollen, bitten wir Sie, hierfür unsere schriftliche Genehmigung einzuholen.

 

Download als PDF-Datei

 

Diesen Beitrag können Sie als PDF-Datei herunterladen. Klicken Sie hierfür oben den Button "PDF" mit der rechten Maustaste an und wählen dann die Option zum Speichern der PDF-Datei auf Ihrem Gerät.

© Strategiebüro Nord